Die Empfehlung unseres Spezialisten, Facharzt Dr. med. Johannes Schmitt
"Machen Sie folgenden Test vor dem Spiegel: Legen Sie die flache Hand über die ganze Stirn und schieben Sie diese hoch. Öffnen sich ihre Augen, ist die Stirnplastik bzw. ein Schläfenlifting eher zielführend als die Oberlidstraffung."
Die Ausdruckskraft unserer Augen spielt bei der Körpersprache eine besondere Rolle. Wir können mit ihnen wortlos sprechen: unser Blick kann liebevoll, kokett, sehnsüchtig, geheimnisvoll, wütend, unnahbar und noch vieles mehr sein. Kaum eine Frau betont nicht ihre Augen, mancher Mann auch.
Die Wirkung unserer Augen hängt von vielen Faktoren ab: der Form des Oberlids, dem Unterlids, der Länge und dem Schwung der Wimpern, der Augenform und natürlich nicht zuletzt auch der Augenfarbe. Entscheidend ist aber auch die Umgebung der Augen: die Form der Augenbrauen und der Abstand zwischen den Augen und den Augenbrauen. Vor diesem Hintergrund betrachtet entstehen müde Augen nicht allein durch einen Hautüberschuss am Oberlid. Oftmals ist die eigentliche Ursache beim erschlafften Stirnmuskel zu suchen. Hier ist der Abstand der Augenbraue zum Wimpernkranz der Indikator dafür, ob der Operateur eine Lidstraffungoder ein Stirnlifting für sinnvoll hält. Allein der Hautüberschuss am Oberlid ist noch kein Indiz. Ein erschlaffter Stirnmuskel und damit verbunden abgesunkene Augenbrauen drücken auf die Augen und lassen sie klein und somit müde wirken. Sie können selbst den Test vor dem Spiegel machen: Legen Sie die flache Hand über die ganze Stirn und schieben Sie diese hoch. Öffnen sich die Augen, ist die Stirnplastik voranging vor der Oberlidstraffung.
Eine Kombination beider Eingriffe kann auch sinnvoll sein. Was sich jetzt unter Umständen nach Frankenstein-Junior-Look anhört, ist in der Wirklichkeit ein Eingriff mit erfrischender Wirkung: je nach Haaransatz und der Höhe der Stirn ist der Schnitt nahezu unsichtbar zu verstecken.
Alternativen? Bitteschön:
Unter Umstände reicht ein Lifting der Stirn mittels Fäden auch schon aus. Der Einsatz von Fäden zur Korrektur der Stirn bietet daneben die Möglichkeit die Form der Augenbrauen in gewissem Maße zu verändern. Der Vorteil des Fadenliftings liegt eindeutig in der Kürze des Eingriffs und der schnellen Widerherstellung der Gesellschaftsfähigkeit. Aber auch hier ist nicht die Zeit des Wohlverhaltens zu unterschätzen.
"Wer nach dem Fadenlifting stark niesen muss oder lacht, hat verloren."
Die Fäden brauchen einige Tage des Einheilens. Oft hilfreich für den Patienten ist das Tapen des Gesichts für die ersten 5 Tage. Wer sich diese (Aus-)Zeit nehmen kann, kann ein schöneres Endergebnis erwarten. Das Fadenlifting, nicht nur für den Stirnbereich, sondern auch für den Wangenbereich und die Kinnlinie geeignet, hat allerdings eine begrenzte Haltbarkeit. Nach anderthalb 1,5 bis 2 Jahren lässt die Wirkung der Fäden wieder deutlich nach. Das Material löst sich auf. Der Hals sei auch als mögliches Einsatzgebiet für die Fäden zu nennen, allerdings ist diese Einsatzgebiet nur für die Hartgesottenen geeignet. Die Fäden werden nicht in Vollnarkose unter die Haut eingezogen. Häufig als „To-Go Behandlung“ angepriesen, ist die Behandlung tatsächlich keine kleine Behandlung, die man freudig über sich ergehen läßt. Mit großartigen Schmerzen ist jedoch auch nicht zu rechnen, da das Gebiet örtlich betäubt wird. Als „Freitagsbehandlung“ passt das Fadenlifting jedoch gut in unsere geschäftige Welt.
Fadenlifting als ultima ratio?
Sicher nicht. Nicht jede Patientin hat die Indikation für eine Fadenlifting. Ist die Erschlaffung der Haut schon zu weit fortgeschritten oder die Haut zu schwer, um noch tatsächlich zufriedenstellende Ergebnisse erwarten zu können, kann nur noch das chirurgische Facelift helfen. Einen ordentlichen Hautüberschuß vermag das Fadenlifting nicht mehr wegzuzaubern.