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Medizinische Entwicklung der Brustvergrößerung

"Glaskugeln, Wolle und Elfenbein"

Geschichte der Brustvergrößerung

Die erste Brustimplantation wurde schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert durchgeführt. Im Jahr 1895 setzte der deutsche Chirurg Vincenz Czerny bei einer Patientin eine Fettgeschwulst in die Brust ein, di er von ihrem Rücken entnommen hatte. Der Eingriff wurde damals unter rein medizinischen Aspekten vorgenommen, da die Patientin ihre Brüste durch Brustkrebs verloren hatte. Die Operation war damals nicht erfolgreich, da der Körper derartige Fett wieder abbaut.

Im Laufe der Zeit wurde bis in die sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts mit diversen Einsätzen am weiblichen Körper regelrecht experimentiert. Unter anderem wurde mit diversen Varianten von Ölen, Bienenwachs und diversen Dingen wie Rinderknorpel, Glaskugeln, Wolle oder Elfenbein Versuche unternommen diese Materialien je nach Beschaffenheit in die Brüste zu injizieren oder einzusetzen. Eigentlich überflüssig zu erwähnen, dass diese Experimente teils unfassbare Folgen für die Patientinnen hatten.
Unter den Test-Materialien befand sich auch bereits flüssiges Silikon. Entzündungen und Verklumpungen in der Brust waren hier noch die harmlosen Ergebnisse der chirurgischen Experimente, die teils nicht steril durchgeführt wurden. Im extremsten Falle endete der Wunsch nach einer größeren, ästhetischen Brust in einer Brustamputation.
Nach 1945 wurde vermehrt flüssiges Silikon injiziert. Angeblich stammte diese Methode von japanischen Prostituierten, um mit den größeren Brüsten amerikanische Soldaten anzulocken.

Der Durchbruch gelang in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in Zuge der Kommerzialisierung von Plastik in den unterschiedlichsten Bereichen und somit auch dem Silikon. Neu entwickelte Bruttransfusionsbeutel inspirierten zwei amerikanische Chirurgen, Frank Gerow und Thomas Cronin, zur Entwicklung eines Silikonkissens, das aus einer Membran außen mit einer Silikonfüllung im Inneren bestand. Die Amerikanerin Timmie Jean Lindsey soll die erste Frau weltweit gewesen sein, der diese Implantate erfolgreich eingesetzt wurden. Anfang der 60er Jahre kamen in Frankreich mit Kochsalzlösung gefüllte Brustimplantate zum Einsatz. R.Troque und H.Hoehler veröffentlichen einen Artikel in einer Fachzeitschrift zur Brustaugmentation, in dem sie über den OP Zugang über die Achselhöhle berichten. Anfang der 90er wurden in den USA Silkonimplantate der von heute aus betrachtet 2. Generation vom Markt genommen, da eine erhöhte Auslaufgefahr und Gefahr der Kapselfibrose sich gehäuft hatten. Ebenso verhielt es sich mit Sojaimplantaten, die in Europa kurze Zeit, nie aber in den USA zum Einsatz kamen.

Anfang der 200er wurde eine aufwendige Studie durchgeführt, die 2004 zu einer Rehabilitation des Einsatzes von Silikon im Bereich der Brustvergrößerung führte. Seit 2006 hat medizinisches Silikon auch wieder eine Zulassung in den USA. Seit dem Jahr 2001 gibt es ein TÜV-Prüf- bzw. Gütesiegel für Silikonimplantate. 2010 weitete sich der sog. PIP-Skandal weltweit aus, als bekannt wurde, dass Industriesilikon in den Billig-Brustimplantaten der Firma PIP verwendet worden war.
Die Brustimplantate der mittlerweile 5. Generation bestehen heute aus einer Silikonelastomerhülle gefüllt mit kohäsivem Silikongel. Die Formen der Implantate sind anatomisch oder rund und weisen eine glatte oder eine texturierte Oberfläche auf.

Laut Statista wurden 2020 weltweit 1.624.300 Brustvergrößerungen vorgenommen. Mit 66.600 Eingriffen liegt Deutschland im weltweiten Vergleich auf Platz 3 hinter den USA und Brasilien. Es folgen nach Deutschland: Russland, Mexiko, Argentinien, Spanien, Türkei, Kolumbien und Indien.

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